Freitag, 29. Januar 2010

Durch die Wüsten Argentiniens, Chiles und Boliviens

Auf der Strecke von MENDOZA (Argentinien) nach SAN JUAN (Argentinien) wechselt das Landschaftsbild abrupt von Weingärten auf Halbwüste.
In den Nationalparks von ISCHIGUALASTO (Argentinien) und TALAMPAYA (Argentinien) finden wir dann nur noch Sand- und Steinwüsten mit niedrigem Bewuchs, aber einer Menge toll anzusehender Steinformationen vor, die durch Erosionen entstanden sind.
Nun wollen wir in die ATACAMA Wüste nach Chile, und es liegt wieder eine lange, aber abwechslungsreiche Strecke mit vielen Höhepunkten vor uns.
In AMAICHA DEL VALLE (Argentinien) besuchen wir ein wirklich schön gestaltetes Museum, das die PACHAMAMA (= Mutter Erde) als Thema hat.
Als wir nach langen Fahrstrecken schließlich in die Nähe des bekannten Weinortes CAFAYATE kommen, säumen kilometerlang Olivenbäume den Weg, bis dann wieder Weingärten die Landschaft dominieren.
Grund für die plötzliche Fruchtbarkeit: Hier gibt es Wasser!
Kurz nach CAFAYATE wechselt das Landschaftsbild wieder, und wir fahren fast 50 Kilometer durch eine Schlucht (QUEBRADA DE CAFAYATE), in der man sich an den phantastischen Steinformationen und Farben kaum satt sehen kann.
Schließlich kommen wir in die Stadt SALTA (Argentinien), die den Beinamen LA LINDA (die Schöne) trägt.
Nach Folkloreabend und Stadtbesichtigung in SALTA geht es weiter. Wir kommen zum nördlichsten Ort Argentiniens, TILCARA. Der Ort liegt auf über 2.500 Meter Seehöhe und besticht durch eine lebendige INDIO-Kultur. Wir besichtigen eine rekonstruierte Festungsanlage der OMAGUACA-Indianer, die als Ureinwohner der Gegend gelten, und den botanischen Hochlandgarten.
Von TILCARA (Argentinien) müssen wir noch den PASO DE JAMA (Paßhöhe ca. 4.200 Meter) überwinden, bevor wir nach SAN PEDRO DE ATACAMA (Chile) kommen.
SAN PEDRO DE ATACAMA ist ein eher unattraktiver, staubiger Wüstenort, der als Zentrum ein paar Straßen mit Kneipen, Restaurants und Internet-Cafés hat. Auf einem privaten, umzäunten Gelände findet unser Wohnmobil einen sicheren Platz, denn es gibt zwei besondere Programmpunkte:
Als erstes machen wir einen Tagesausflug nach EL TATIO (Chile), dem höchstgelegenen Geysirfeld der Welt (auf 4.300 Meter Seehöhe). Ein alter Bus holt uns um 04:30 Morgens ab und bringt uns auf Sand- und Steinpisten nach EL TATIO, wo wir vor Sonnenaufgang ankommen und bei Minus 5 Grad Celsius frieren. Der Sonnenaufgang bringt Wärme und herrliches Licht für schöne Aufnahmen.
Am nächsten Tag geht es aber erst richtig los – wir machen eine dreitägige Tour in die größte Salzwüste der Erde, dem SALAR DE UYUNI (Bolivien). Der SALAR DE UYUNI ist ca. 12.000 km² groß und liegt auf über 3.600 Metern Seehöhe.
Wieder werden wir mit einem alten Bus abgeholt und an die bolivianische Grenze gefahren. Dort warten schon 6 Jeeps auf uns. Wir steigen um und kommen nach ca. 450 Kilometer Pistenfahrt durch herrliche Naturlandschaften zwischen Vulkanen und an Lagunen vorbei, spät am Abend bei leichtem Regen im Ort UYUNI (Bolivien) an. Wir nächtigen in einem bescheidenen Hotel – aber immerhin haben wir noch ein eigenes Zimmer für uns.
Am zweiten Tag beginnt unsere Fahrt von ca. 130 Kilometer quer über den Salzsee. – Eine gleißend weiße, ebene Salzfläche liegt vor uns. – Wir besuchen das „Salzhotel“, das tatsächlich inklusive der Inneneinrichtung komplett aus Salz gebaut ist.
Mit über 100 km/h brausen die Jeeps über die Salzfläche, die teilweise noch vom Regen des Vortages mit Wasser bedeckt ist. Ziel ist die ISLA DEL PESCADO (Fischinsel), die inmitten des Salzsees liegt.
Der Name der Insel kommt von der fischähnlichen Form, die durch die Spiegelung des Reliefs auf dem Salzsee entsteht.
Tatsächlich handelt es sich dabei um einen großen Felsen, der dicht mit den schönsten Kakteen bewachsen ist.
Nach der Überquerung des Salzsees fahren wir durch wildromantische Landschaften nach ALOTA (Bolivien), wo wir die zweite Nacht in „Mehrbettzimmern“ verbringen, was unserer guten Stimmung jedoch keinen Abbruch tut.
Auch der dritte Tag bietet uns eine abenteuerliche Fahrt durch bizarre, meist vulkanische Landschaften.
Wir kommen an verschiedene kleine Seen mit prachtvollen Farben (LAGUNA VERDE, LAGUNA BLANCA, LAGUNA COLORADA und andere), in denen sich viele Flamingos aufhalten, vorbei.
Das Geysirfeld SOL DE MANANA liegt auf 4.950 Meter Seehöhe, und wir erleben nochmals brodelnde Schlammpfützen und Schwefeldämpfe.
Nach so langer Abwesenheit freuen wir uns auf unser Wohnmobil und am nächsten Tag geht es weiter nach TOCOPILLA (Chile), das am Pazifik liegt und für uns besonders in Erinnerung bleibt, weil es dort einen Golfplatz ohne einen einzigen Grashalm gibt.
Entlang der Pazifikküste geht es weiter nach IQUIQUE (Chile) und ARICA (Chile), wo wir einen Stellplatz direkt am Yachthafen haben.
Der letzte Ort in Chile ist für uns PUTRE, wozu wir uns von 0 wieder auf 3.600 Meter „hocharbeiten“ müssen.
Mit diesem Reisebericht verlassen wir Argentinien und Chile für diese Reise. Unser nächstes Ziel ist LA PAZ (Bolivien).


Diese bizarre Steinformation im VALLE DE LUNA (Mondtal) im Nationalpark ISCHIGUALASTO (Argentinien) wird „Das U-Boot“ genannt.

„Bauernhof“ auf der Paßstrecke zwischen TAFI DEL VALLE und AMAICHA DEL VALLE (Argentinien) – hier ist alles wirklich karg.



PACHAMAMA – die „Mutter Erde“ hat im Leben der indigenen Bevölkerung eine sehr große Bedeutung.
Ein Architekt hat dieses Museum zu seinem Lebenswerk gemacht.



Hier dient Babsi als „Maßstab“, damit man die Größe des Kaktus erkennen kann.




Viele Serpentinen sind auf dem PASO DE JAMA (Argentinen – Chile) zu bewältigen, bis die ca. 4.200 Meter Höhe erreicht sind.
Unser WOMO schaffte bisher alles ohne Probleme. Wir hoffen, daß das auch so bleibt, denn es liegen noch viele Pässe vor uns.



EL TATIO (Chile) ist mit 4.300 Meter das höchstgelegene Geysirfeld der Welt. Als wir vor Sonnenaufgang dort sind, hat es minus 5 Grad Celsius.







Bei diesem Grenzposten erledigten wir unsere Einreiseformalitäten nach Bolivien für unsere Tour zum SALAR DE UYUNI.


Mit Jeeps fuhren wir durch das unwegsame Gelände. – Die Durchquerung von Wasserläufen gehörte dazu.








Das absolute WEISS des Hintergrundes ermöglicht optische Täuschungen. – Aber alle wissen, in Wirklichkeit hat die Barbara den Helmut in der Hand.


Auf der ISLA DEL PESCADO im SALAR DE UYUNI gibt es die tollsten Kakteen.











Flamingos in der LAGUNA COLORADA. Mikroorganismen im Süßwasser verursachen eine rote Färbung des Wassers – und in der Folge die rosa Färbung der Flamingos. – Da es bei Nacht friert, lassen sich die Flamingos einfach mit einfrieren und staken am nächsten Tag erst weiter, wenn die dünne Eisschicht wieder aufgetaut ist.






Wir und die VICUNAS sind in Bolivien, die MONTANAS COLORADAS (die farbigen Berge) befinden sich bereits in CHILE.












Der Golfplatz von TOCOPILLA (Chile) liegt direkt am Pazifik. Etwas spezifisch ist es für uns schon, daß es auf dem ganzen Golfplatz keinen einzigen Grashalm gibt.











Montag, 11. Januar 2010

Pazifik und Anden

Zum Jahreswechsel verbringen wir drei Tage in SAN CARLOS DE BARILOCHE (Argentinien).
Da es hier den schönsten Golfplatz Südamerikas (Golfplatz des Hotels LLAO LLAO) gibt, mußten wir trotz wechselhaften Wetters einfach eine Runde spielen und haben es nicht bereut. Der Platz war perfekt – die Ergebnisse verschweigen wir diskret.
Am nächsten Tag machten wir einen Ausflug mit dem Sessellift auf den CERRO CAMPANARIO, von dem aus sich ein herrlicher Rundblick über das Seengebiet von BARILOCHE bot. Nicht umsonst nennt man BARILOCHE auch die „Schweiz Südamerikas“.
Den Silvestertag verbrachten wir sportlich und machten eine Wanderung und eine „Raftingtour“ auf dem RIO MANSO, bei der es naß und lustig zuging. Abends saßen wir dann etwas „abgekämpft“, aber in gemütlicher Runde im Kaminzimmer des Restaurants am Campingplatz.
Die Panamericana-Tour kennt aber keine langen Pausen, und so geht es bereits am nächsten Tage weiter nach PUERTO MONTT (Chile).
PUERTO MONTT war für uns auch interessant, da wir es von Berichten von Seglern kennen, die CAP HORN umrundet haben und vor oder nach der Umrundung die Technik ihrer Boote überholen ließen.
Eine lange Tagesfahrt nach Norden brachte uns nach VILLARRICA (Chile), wo wir am gleichnamigen See wieder einen traumhaften Campingstellplatz direkt am See hatten.
Wir ließen eine Wanderung in den Nationalpark aus und flogen lieber mit einer kleinen Cessna (3 Personen und der 80-jährige Pilot) bei blauem Himmel und Sonnenschein zum 2.840 m hohen und aktiven Vulkan VILLARRICA. Eine gute halbe Stunde dauerte allein der Aufstieg mit Hilfe der Thermik auf Höhe des Vulkankraters, doch das betagte Flugzeug schaffte es und wir konnten direkt in den Krater des Vulkans hineinschauen.
Weiter ging es dann nach SANTIAGO DE CHILE, durch das uns eine einheimische Reiseleiterin führte. Die 6-Millionen-Stadt, in der 40 % der chilenischen Bevölkerung leben, erscheint uns recht „europäisch“ und sauber. Die Fahrt mit der Standseilbahn auf den CERRO SAN CRISTOBAL, ermöglicht uns einen schönen Ausblick auf die Stadt.
Der nächste Reisetag mit dem Ziel MENDOZA (Argentinien) beinhaltete unsere erste „Andenüberquerung“ (über 3.200 m Höhe).
In vielen steilen Serpentinen schlängeln wir uns den Paß hinauf. Bei unserem WOMO steigt die Temperaturanzeige in bisher unbekannte Höhen, weshalb anstatt Tachometer und Drehzahlmesser diesmal die Temperaturanzeige im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit steht. Aber im 2. Gang und Heizung auf höchster Stufe sowie drei „Abkühlungsstops“ schafft unser Wohnmobil auch diese Hürde.
Oben angekommen ist die Anspannung gleich vergessen, und wir machen noch einen kurzen Abstecher in den Nationalpark ACONCAGUA zu einem Aussichtspunkt und sehen den ACONCAGUA (mit 6.962 Metern der höchste Berg Südamerikas) und seinen schneebedeckten Gipfel in voller Pracht.
Die weitere Fahrt nach MENDOZA (Argentinien) führt uns stundenlang durch einen grandiosen Canyon, der in seinen Felsstrukturen und Farben einen fast außerirdischen Eindruck erweckt.
MENDOZA ist eine Stadt, die durch künstliche Bewässerung mit dem Wasser aus den Anden von Wüste zu einem erstklassigen Weinbaugebiet wurde, bereits eine Million Einwohner und den höchsten Lebensstandard Argentiniens hat.
Morgen geht es weiter in die Wüste - nach SAN JUAN (Argentinien). – Aber das wird eine eigene Geschichte.

Entlang des Sees NAHUEL HUAPI und mit alten Baumbeständen bietet der Golfplatz des Hotels LLAO LLAO alles, was sich ein „Golferherz“ wünschen kann.











Auf allen Campingplätzen in Argentinien und Chile gibt es „Grillplätze“, die von den Campern häufig genutzt werden.












Eine Vielzahl von Bergen und Seen, die wir vom CERRO CAMPANARIO aus sehen, macht uns deutlich, warum BARILOCHE auch die „Schweiz Südamerikas“ genannt wird. Hier leben auch tatsächlich viele Deutsche, Schweizer und Österreicher und versuchen ihr Glück in der Touristikbranche.







Entlang eines Baches machten wir eine Wanderung zu einem Wasserfall.











Mit Neoprenanzug und „Haube“ unter dem Schutzhelm trotzten wir der Kälte des RIO MANSO.







Einige Stellen des RIO MANSO boten – zumindest für uns – richtiges „Raftingerlebnis“ mit viel Wasser im Boot. Alle Teilnehmer blieben deshalb auch nicht die ganze Strecke im Boot.






Im Stadtteil ANGELMÓ gibt es viele originelle Restaurants.












Eine gute halbe Stunde braucht unsere kleine CESSNA, um mit Hilfe der Thermik zum Krater des Vulkans VILLARRICA „hochzuklettern“.











Ein Blick in den Krater des rauchenden Vulkans.













Vom CERRO SAN CRISTOBAL aus kann man fast die ganze Stadt überblicken.










Unser erster Andenpass zeigt uns gleich „die Zähne“. – Viele steile Serpentinen fordern unserem WOMO viel ab.












Der höchste Berg Südamerikas zeigt sich uns schneebedeckt und ohne Wolken.













Um von 3.200 Meter Passhöhe wieder auf 800 Meter Seehöhe (MENDOZA) zu kommen, durchfahren wir stundenlang einen faszinierenden Canyon.