Sonntag, 27. Dezember 2009

Gletscher in Argentinien und Weihnachten in Chile

Nachdem wir unsere ersten Eisberge im Nationalpark TORRES DEL PAINE (Chile) gesehen haben, führt uns die Reise weiter in den Nationalpark LOS GLACIARES (Argentinien).
Hier gibt es den Gletschersee LAGO ARGENTINO, in den eine Reihe ganz grandioser Gletscher (PERITO MORENO, UPSALA, SPEGAZZINI etc.) „kalben“. Dieser See ist dreimal so groß wie der Bodensee.
Mit dem WOMO fahren wir von EL CALAFATE aus in den Nationalpark und sehen uns den GLACIAR (Gletscher) PERITO MORENO an.
Der Gletscher schiebt sich so in eine Engstelle des Sees, dass der See dadurch „abgeteilt“ wird und erhebliche Wasserstandsunterschiede entstehen (bis zu 12 Meter), da der „abgesperrte Teil“ keinen eigenen Abfluß hat.
Der Wasserdruck unterspült dann die Eisbarriere, wodurch „Löcher“ und gigantische „Brücken“ entstehen, die irgendwann tosend einstürzen. – Bei so einem Einsturz waren wir leider nicht gerade anwesend. Kein Wunder, das passiert auch nur ca. alle 8 Jahre. Dann aber kommen Fernsehteams und Touristen aus der ganzen Welt angereist, um diesem Ereignis beizuwohnen. – Die Absperrung der Seeteile durch den Gletscher und eine Eisbrücke konnten wir aber schon sehen.
Beigeistert vom Ausmaß, der Schroffheit und dem Licht- und Farbenspiel des Gletschers unternahmen wir am nächsten Tag auf einem großen Motorkatamaran eine Tagesfahrt auf dem LAGO ARGENTINO, bei dem verschiedene Gletscher angesteuert wurden. – Leider wollte uns der größte Gletscher, benannt nach der schwedischen Stadt UPSALA, nicht zu sich lassen – eine große Barriere aus Eisbergen, die sich vom Gletscher gelöst hatten, versperrte die Zufahrt zur Gletscherzunge.
Auf dem See trieben Eisberge in verschiedensten Formen und Farben (glasklar, weiß, blau und smaragd) und der Katamaran fuhr auf „Berührungsdistanz“ heran, so dass wir herrliche Fotos schießen konnten. Die Besatzung holte auch noch „Tausendjähriges Eis“ für den Whisky direkt von den Eisbergen an Bord.
Nach einer Tagesreise durch die weiten Ebenen Patagoniens erreichten wir EL CHALTEN (Argentinien) und das Bergmassiv des FITZ ROY (3406 m hoch), das nach dem Kapitän des Schiffes HMS BEAGLE, Robert Fitz Roy benannt ist. Auf der BEAGLE war auch CHARLES DARWIN bei seinen Forschungsreisen unterwegs.
Wir machten zwar keine Erstbegehungen, aber doch beachtliche Wanderungen mit 6 und 7 Stunden an zwei aufeinanderfolgenden Tagen.
Mit „Spatzen“ in den „Wadeln“ ging die Reise weiter nach Norden zum zweitgrößten See Südamerikas, der zwischen Argentinien und Chile aufgeteilt ist.
Im argentinischen Teil heißt er „LAGO BUENOS AIRES“ und im chilenischen Teil „LAGO GENERAL CARRERA“. Der See ist 1.850 km² groß und damit ca. 3,5 mal so groß wie der Bodensee.
Wir fuhren den See in seiner gesamten Länge mit unserem WOMO ab.
Übrigens, alle Straßen, die wir hier fahren, sind „Piste“, d.h. Schotterstraßen teilweise übelster Sorte mit Spurrinnen, hervorstehenden Steinen, vielen Schlaglöchern und „wellblechartigen“ Oberflächen, die unseren Fahrzeugen schon einiges abverlangen. Natürlich oft kurvig, steil bergauf und bergab, breit bis schmal, aber praktisch immer „holprig“. – Bis jetzt haben wir schon über 1.500 km auf solchen Straßen hinter uns gebracht.
In Argentinien ist es die berühmt-berüchtigte „RUTA 40“ und in Chile die „CARETERA AUSTRAL“. – Diese Straßen sind zwar Teil der „Traumstraße PANAMERICANA“, der Begriff „Traumstraße“ bezieht sich aber nur auf die Gegenden, die durchfahren werden, und nicht auf den Straßenzustand.
Nichtsdestoweniger ist die Fahrt entlang des Sees ein Erlebnis mit nicht enden wollenden Perspektiven auf See und Berge sowie einer Vegetation, die zum sogenannten „kalten Regenwald“ gehört.
In PUERTO RIO TRANQUILO (Chile) machten wir einen Bootsausflug zu den MARMORFELSEN, die am Ufer und auf vorgelagerten Inseln liegen und durch Auswaschungen teilweise monumentale aber auch äußerste fragile Formationen bilden (Dome, Höhlen, Säulen, Kavernen etc.).
Es wurde Zeit PUYUHUAPI (Chile) zu erreichen, wo wir Weihnachten verbrachten. Obwohl es hier Sommer ist, erwischte uns auf einem Pass bei nur ca. 1.000 m Höhe, heftiger Schneefall, was aber ohnehin nicht schlecht für die Weihnachtsstimmung war. - In PUYUHUAPI gibt es ein Lokal, das Café ROSSBACH, das von deutschen Einwanderern, der Familie Hopperdietzel, vor über 100 Jahren gegründet wurde. Dieses Lokal wurde am „heiligen Abend“ für unsere Reisegruppe geöffnet, und es gab einen Weihnachtsbaum und Truthahn.
Wir hatten aber trotzdem unseren eigenen Weihnachtsbaum im WOMO von zuhause mitgebracht.
Nach einem gelungenen Weihnachtsabend ging es auf der CARETERA AUSTRAL durch den Regenwald wieder weiter nach Norden. Nach zwei Reisetagen erreichten wir unser nächstes Ziel, EL BOLSON (Argentinien) wo wir unseren „Versicherungsvermittler“ und Verfasser des Buches „Abgefahren“, Klaus Schubert samt Familie trafen. Klaus und seine Frau Claudia sind 16 Jahre auf ihren Motorrädern um die Welt gefahren (www.abgefahren.info).
Morgen geht es weiter nach SAN CARLOS DE BARILOCHE, wo wir bis Sylvester bleiben werden.


Babsi und Helmut vor dem Gletscher PERITO MORENO.


Der Abbruch des Gletschers SPEGAZZINI vom Katamaran aus.
Tausendjähriges Eis macht den Whisky zu etwas Besonderem.



Auf der Strecke treffen wir ein Gürteltier.












Der FITZ ROY - die erste Alleinbegehung schaffte übrigens der Österreicher THOMAS BUBENDORFER im Jahr 1986.


Die „Piste“ windet sich dem LAGO BUENOS AIRES entlang








Abwechslungsreiche Ausblicke verkürzen uns die lange Fahrt.








Hauptsache man hat immer wieder eine Tankstelle.

Der Marmor wird durch das Wasser des LAGO GENERAL CARRERA zu skurillen Formen ausgewaschen.










Schnee am PASO CERRO CASTILLO am 24.12.











Weihnachten in PUYUHUAPI im urigen Cafe Rossbach der Familie Hopperditzel











Barbara sorgt immer für die passende Musik.


























Sonntag, 13. Dezember 2009

Feuerland – wir kommen!

Am 23.11.09 – also mit gut drei Wochen Verspätung – sind unsere Wohnmobile in BUENOS AIRES eingetroffen und es geht los!
Wir freuen uns natürlich schon auf unser Fernziel FEUERLAND (TIERRA DEL FUEGO), das der südlichste Punkt unserer Reise sein wird und noch ca. 3.500 km entfernt ist.
Die Pampa PATAGONIENS, durch die wir nun tagelang fahren, zeigt je nach Klimazone eine unterschiedliche Pflanzenwelt. Sie wirkt jedoch immer eher karg und ist von einer beeindruckenden, endlosen Weite.
Jeden Abend wartet auf uns ein schöner Übernachtungsplatz, wo wir uns von den anstrengenden Fahrtagen erholen können.
Im Nationalpark der Halbinsel VALDEZ (Argentinien) gibt es eine große Bucht, in die jedes Jahr im November / Dezember weibliche Wale (SÜDKAPER oder auch SÜDLICHE GLATTWALE genannt) mit ihren Jungen aus der Antarktis kommen.
Auf einer Bootstour (WHALE-WATCHING) können wir diese unglaublichen Tiere, die bis zu 18 Meter lang und bis zu 80 Tonnen schwer werden, aus nächster Nähe beobachten. Das Boot fährt in die Nähe gesichteter Wale und stellt den Motor ab.
Die Wale, Mutter- und Jungtiere, kommen dann neugierig an das Boot heran und zeigen sich vor unseren Kameras.
Weiter geht es nach Süden – und der nächste Höhepunkt wartet auf uns. An einem Übernachtungsplatz findet ein Fest statt, bei dem die lokalen GAUCHOS („Patagonische Cowboys“) ihr Können und ihren Mut beweisen.
Nicht zugerittene Pferde werden an einen großen Holzpflock gebunden und „vorsichtig“ gesattelt. Dann sitzt ein GAUCHO auf und der Strick wird vom Pflock losgebunden. Die nun frei gewordenen Pferde nutzen ihre Chance, den Reiter wieder los zu werden nach Kräften… und die Reiter versuchen, 14 Sekunden lang oben zu bleiben.
Wenn das gelingt, reiten zwei Helfer heran und holen den GAUCHO vom bockenden Pferd. – Wenn der Held es nicht schafft, lang genug oben zu bleiben, wird eben unten der Staub aus den Hosen geklopft – egal wie es ausgeht - auf jeden Fall kein Sport für „Weicheier“.
Nach einem zünftigen HASADO (Fleisch vom Grill) spielt Babsi am Lagerfeuer noch abwechselnd mit einem GAUCHO Gitarre. Der Klang südamerikanischer und österreichischer Melodien erfüllt die patagonische Nacht und alle sind begeistert.
Am nächsten Tag kommen wir nach PUNTA TOMBO (Argentinien) zur weltgrößten Kolonie an MAGELLAN – PUNGUINEN.
Je nach Jahreszeit leben hier zwischen 500.000 und 2 Mio. Pinguine. Durch die Kolonie führen markierte Wege, so dass man die Pinguine sehr gut beobachten kann, ohne sie zu stören. Da es keinerlei Zäune gibt, benutzen natürlich die Pinguine auch die Gehwege und ignorieren die „fracklosen“ Besucher.
Die Magellanstraße, die den südamerikanischen Kontinent von der Insel FEUERLAND trennt, überqueren wir mit einer Autofähre. Eine richtige Anlegestelle gibt es nicht. – Die Fähre fährt, nur mit Motorschub gegen eine schräge Betonrampe. Es wird – wie bei einem Landungsboot für Sturmtruppen – die Frontklappe heruntergeklappt und die Autos fahren los.
Feuerland – wir sind da!!!
In Feuerland wird das Land grüner. Nach 120 Kilometer Schotterpiste kommen wir zum argentinischen Teil Feuerlands und nächtigen auf einem Campingplatz ca. 100 Kilometer vor USHUAIA, an einem wunderschönen See, dem LAGO FAGNANO.
Ab hier gibt es wieder Bäume und schneebedeckte Berge und für uns eine wundschöne Fahrt über den PASO GARIBALDI nach USHUAIA, der südlichsten Stadt der Erde.
In USHUAIA haben wir drei Tage Aufenthalt, machen eine Wanderung im Nationalpark TIERRA DEL FUEGO, wo auch der südliche Startpunkt der PANAMERICANA liegt (der nördlichste Punkt dieser Straße liegt in ALASKA).
Nicht fehlen durfte auch eine Bootsfahrt zu den Seelöweninseln im BEAGLE – KANAL und eine Runde Golf auf dem südlichsten Golfplatz der Welt.
Ab nun geht es für den Rest unserer Reise nur noch nach Norden.
Über PUNTA ARENAS (Chile) fahren wir weiter nach PUERTO NATALES und den Nationalpark TORRES DEL PAINE. Dieser ist besonders berühmt für sein Bergmassiv mit den TORRES (Türmen) und den CUERNOS (Hörnern) sowie dem GLACIER GREY (Gletscher Grey).
Wir haben wieder Glück mit dem Wetter und so können wir Euch Fotos bieten, die nicht jedem Reisenden vergönnt sind.
Nach drei Tagen im Nationalpark mit tollen Bergen, Seen, Tieren und Pflanzen fahren wir weiter nach EL CALAFATE (Argentinien), wo wir in den nächsten Tagen den Nationalpark LOS GLACIARES mit dem größten zusammenhängenden Gletscherfeld außerhalb der Polregionen besuchen werden.

Die patagonische Pampa – karg und endlos weit.


Unser Stellplatz auf den Klippen von EL CONDOR (argentinische Atlantikküste) mit tollem Sonnenuntergang.


Südlicher Glattwal beim Abtauchen in VALDEZ (Argentinien) – die Fluke winkt zum Abschied.




Reiten für „richtige Männer“ - aber wie man sieht, gewinnt oft auch das Pferd.





Pinguin - Mami mit Nachwuchs in PUNTA TOMBO (Argentinien).










Autofähre über die berühmte ESTRECHO DE MAGALLANES (Magellanstraße) nach FEUERLAND. - Sie stellt einen wichtigen Seeweg zwischen atlantischem und pazifischem Ozean dar.








Blick aus unserem WOMO auf den LAGO FAGNANO. Hier verbringen wir unsere letzte Nacht vor USHUAIA.






Im Nationalpark TIERRA DEL FUEGO. Das Schild markiert den südlichen Beginn der PANAMERICANA.












Seelöwenmutter mit Baby im BEAGLE KANAL.













Am südlichsten Golfplatz der Welt zu golfen ist schon etwas Besonderes.










Ja, ja … aber wo sollten sonst die kleinen GUANACOS herkommen?













Blick auf die TORRES (Türme) del PAINE von der LAGUNA AMARGA













Blick auf die CUERNOS (Hörner) vom Campingplatz am LAGO PEHOE.











Der Eisberg im Lago Grey zeigt sich von seiner schönsten Seite.



























Mittwoch, 18. November 2009

Wartezeit in BUENOS AIRES

Seit 29.10.09 sind wir nun in BUENOS AIRES.
Der Name kommt von einer Schutzheiligen der Seefahrer, Santa Maria del Buen Ayre (= Heilige Maria des Guten Windes) nach der die spanischen Gründer sie benannten, um sich damit für die günstigen Wetterbedingungen auf der Anfahrt zu bedanken.

BUENOS AIRES ist eine 13-Millionenstadt mit vielen Gesichtern.
Wir nutzten unseren Aufenthalt für viele Ausflüge und kulturelle Aktivitäten, aber auch einfach, um durch die Stadt zu bummeln. Nachstehend jene, die uns am besten gefallen haben.

Ausflüge:
Zugfahrt nach TIGRE (Naherholungsgebiet für die Einwohner von BUENOS AIRES) und Bootsfahrt im Delta des RIO PARANA mit seinen vielen Inseln, auf denen wohlhabende PORTENOS (= Einwohner von BUENOS AIRES) ihre Wochenendhäuser haben. Anmerkung: das Flussdelta ist ca. 14.000 km² groß – Oberösterreich hat ca. 12.000 km².

Busfahrt nach SAN ANTONIO DE ARECO, das ca. 120 km von BUENOS AIRES entfernt ist. Hier findet einmal im Jahr ein GAUCHOFEST statt, bei dem stolze GAUCHOS in Festtracht ihre Pferde in einer schier endlosen Parade vorführen. Die Bedeutung dieser Veranstaltung für den Berufsstand der GAUCHOS zeigt sich darin, dass über 2000 Pferde aus ganz Argentinien hierher transportiert wurden.

Flug zu den Wasserfällen des IGUAZU. Dies war der absolute Höhepunkt unseres bisherigen Aufenthaltes. Es sind die breitesten Wasserfälle der Welt (2,7 km breit). In vielen einzelnen, teilweise mehrstufigen Kaskaden fallen unvorstellbare Wassermassen in die Tiefe. Ein Teil der Fälle befindet sich in Argentinien und ein anderer Teil in Brasilien. Wir haben die Fälle in beiden Ländern besichtigt und waren restlos begeistert.

Mit einem Schnell-Katamaran nach Uruguay. Der Rio de la Plata ist der Grenzfluss zwischen Argentinien und Uruguay. So lag es nahe, auch einen kleinen Ausflug nach Uruguay zu machen. Mit einer „Schnellfähre“ überquerten wir den Fluss (hier 45 km breit) und besichtigten das alte Kolonialstädtchen COLONIA DEL SACRAMENTO, ein beliebtes Ausflugsziel der Bewohner der Großstädte MONTEVIDEO und BUENOS AIRES.

Kulturelles:
Besuch des Musicals „Phantom der Oper“ in spanischer Originalfassung (El FANTASMA de la OPERA) in einem tollen Theater mit einem faszinierenden Bühnenbild und großartigen Sängern.

Natürlich durfte der Tango nicht fehlen. Wir sahen eine Tango-Show im prunkvollen Theater Piazzolla mit einer 5-köpfigen Tango-Kapelle und fast schon artistischen Tanzdarbietungen.

Stadtbummel:
BUENOS AIRES hat 48 Stadtviertel und so konnten wir nur einige davon besichtigen.

RECOLETA: Hier befindet sich der Friedhof, auf dem EVITA PERON beerdigt ist. Das Grab von EVITA zu besuchen, gehört zum Pflichtprogramm jedes „Touristen“ in BUENOS AIRES.
Sehenswert ist hier auch die FLORALIS GENÉRICA, eine Skulptur aus Aluminium, die eine überdimensionale Blume darstellt, deren Blätter tagsüber geöffnet sind. Ihre Blütenblätter schließen sich bei Sonnenuntergang und glühen nachts rot.

SAN TELMO: Wo die „Mütter der Plaza de Mayo“ für die Aufklärung der Verbrechen an ihren Kindern, die während der Militärdiktatur der 1970er Jahre verschwanden, demonstrieren. Jeden Donnerstag, erstmals am 30. April 1977, umrunden sie für eine halbe Stunde stumm den Platz.
Wenn man die Beklemmung über diese „dunkle Zeit“ in der jüngsten argentinischen Vergangenheit überwunden hat, kann man den großen Antiquitäten- und Flohmarkt genießen, der jeden Sonntag stattfindet. Hier gibt es viele Straßenmusikanten, Kleinkunst und „Gaukler“ und es wird da und dort auch Tango auf der Straße getanzt.

LA BOCA: Von hier stammt Diego Maradona und Fußball bestimmt in diesem Viertel das Leben. Es ist ein armer Stadtteil und in einer kleinen Straße (= EL CAMINITO), gibt es viele Häuser, die teilweise aus alten Schiffswrackteilen gebaut sind. Sie wurden künstlerisch bunt bemalt und stellen heute einen Anziehungspunkt für Touristen dar.

PUERTO MADERO: Ist der modernste Stadtteil von BUENOS AIRES. Hier befindet sich der Yachthafen und es gibt sehr viele Restaurants, die sich in stilvoll renovierten, ehemaligen Lagerhallen befinden.

SAN NICOLAS: Wir besuchten das EL ATENEO, eine der weltbekanntesten Buchhandlungen, die in einem alten Theater etabliert ist und wo man seinen Kaffee auf der ehemaligen Bühne serviert bekommt.

RETIRO: Hier liegt unser Hotel, von dem aus wir viele Spaziergänge in die umliegenden Fußgängerzonen und zur naheliegenden AVENIDA DE 9 JULIO (mit 140 Metern die breiteste Straße der Welt) unternehmen. Das Wahrzeichen von BUENOS AIRES, der OBELISK (67 Meter hoch), der 1936 zum 400-jährigen Geburtstag der Stadt errichtet wurde, befindet sich am höchsten Punkt dieser Prachtstraße.

Die Wasserfälle von IGUAZU befinden sich inmitten eines Dschungels mit tropischer Vegetation.













In vielen Einzelfällen und mehrstufigen Kaskaden stürzen die Wassermassen nach unten.













Das Grab von Evita am Friedhof LA RECOLETA wird auch von vielen Argentiniern besucht.













Eine Fee umgarnt Helmut.














Barbara hat eine Schwäche für Gitarristen.














Der argentinische Künstler Eduardo Catalano schuf 2002 diese „lebende“ Skulptur aus Metall.













Tango gehört zu den Wahrzeichen von BUENOS AIRES













Die Nationalhelden Argentiniens, EVITA und MARADONA winken von einem Balkon in EL CAMINITO.












Für uns wirklich die schönste Buchhandlung der Welt: EL ATENEO













Der Obelisk auf der breitesten Straße der Welt

Montag, 2. November 2009

Von Le Havre nach Buenos Aires

Bei starkem Regen gehen wir am 07.10.09 in LE HAVRE (Frankreich) auf unser Schiff, die „REPUBBLICA ARGENTINA“ (200 Meter lang, 9 Stockwerke hoch, Platz für ca. 6.000 Autos).
Das WOMO wird sicher „vertäut“ und wir beziehen unsere Kabine, die aus Schlafzimmer, Bad und einem eigenen Wohnraum besteht.
Gegen 22:00 Uhr legen wir ab, erreichen nach dem Durchfahren der Gezeitenschleusen das offene Meer und nehmen Kurs auf BILBAO (Spanien).
Nach 2 Tagen auf See erreichen wir BILBAO bei schönstem Wetter und bekommen die Erlaubnis zum „Landgang“ bis zum Abendessen.
Während am Schiff die Verladearbeiten laufen, fahren wir mit dem Taxi in die Stadt, probieren phantasievolle Tapas, ausgezeichneten Rioja und absolvieren ein umfassendes Besichtigungsprogramm.
Um 04:00 Uhr früh des nächsten Tages laufen wir mit Ziel DAKAR (Senegal) wieder aus.
DAKAR ist ca. 4.000 Km von BILBAO entfernt. Nach 2 Tagen ruhiger Überfahrt kommen wir zu den KANARISCHEN INSELN und fahren gegen Mitternacht zwischen GRAN CANARIA und TENERIFFA durch.
DAKAR liegt auf der Höhe der KAPVERDISCHEN INSELN und wir erreichen es am 15.10.09 planmäßig.
Dort beginnt ein buntes Treiben, da jede Menge Fahrzeuge und Container entladen werden. Mit einem Tag Verspätung verlassen wir DAKAR bei „afrikanischen“ Temperaturen.
Unser nächstes Ziel, CONAKRY (Guinea) ist nur eine Tagesreise (ca. 1.000 Km) entfernt.
Wir sind froh, dass in unserer Kabine die Klimaanlage gut funktioniert: Leider ist dies bei den meisten anderen Mitreisenden nicht der Fall.
Da es in Guinea politische Unruhen gibt und der Kapitän keine unerwünschten Gäste (= Piraten) an Bord nehmen möchte, wird ein Abstand von ca. 200 – 300 Km von der Küste eingehalten. Dann wird ein direkter Kurs zum Hafen von CONAKRY gesteuert. Klarerweise gibt es keine Erlaubnis für einen Landgang.
Nach Abschluss der Ladetätigkeiten laufen wir mit einem weiteren Tag Verspätung in Richtung FREETOWN (Sierra Leone) aus, das nur ca. 200 Km entfernt ist.
Trotz der kurzen Entfernung zum Ziel fährt der Kapitän zuerst wieder ca. 200 Km auf das offene Meer hinaus, um genug Abstand von der „unsicheren“ Küste zu gewinnen.
Nach dem Passieren einiger kleiner Inseln erreichen wir FREETOWN, das sehr hübsch auf einigen grünen Hügeln liegt, am 19.10.09 morgens.
Die üblichen Entladearbeiten beginnen, ein Landgang ist nicht erlaubt und am Morgen des 20.10.09 laufen wir mit Kurs RIO DE JANEIRO (Brasilien) aus.
– Aber leider nicht lange!
Nach ca. 30 Km Fahrt wird plötzlich geankert. – Wir werden informiert, dass es „Probleme“ mit dem Motor gäbe.
Nach 8 Stunden Wartezeit heißt es „Anker auf“ und das Schiff nimmt wieder Fahrt auf.
– Aber leider nicht nach RIO!
Wir müssen zurück nach DAKAR.
Ein Zylinder des Motors arbeitet nicht richtig und wird „heiß“, weshalb wir nur mit halber Kraft fahren können!
In DAKAR sollen Ersatzteile und Techniker aus Europa eintreffen und der Schaden repariert werden.
So treffen wir am 22.10.09 wieder in DAKAR ein, und es werden einen ganzen Tag lang Container auf das Schiff verladen.
Danach verlässt die „REPUBBLICA ARGENTINA“ den Hafen und geht ca. 20 Km vom Land entfernt vor Anker, um die Motorreparatur durchzuführen.
Ersatzteile und Techniker kommen an Bord und der Motor wird „zerlegt“.
Der Kapitän informiert uns einmal am Tag - leider immer mit der Meldung „NO NEWS!“.
Nach einer Woche Wartezeit vor Anker, drückender Hitze, nicht funktionierender Klimaanlage und tausender Insekten und Käfer auf dem Schiffsdeck, die mit den Containern in DAKAR an Bord kamen, wird es schon etwas „unbequem.
Obwohl einige Mitreisende bereits in unserer Kabine zur „zeitweisen Abkühlung“ Unterschlupf fanden, bekommt einer von ihnen gesundheitliche Probleme.
Nach erster Hilfe und „Umlagerung“ in unsere Kabine wird durch den Kapitän ein Arzt von DAKAR gerufen, der gegen Mitternacht mit einem „Lotsenboot“ und einer ganzen Delegation von Polizisten und Zollbeamten an Bord kommt.
Nach der Untersuchung entscheidet der Arzt, dass der Patient in das Krankenhaus DAKAR gebracht werden soll.
Bei ca. zwei Meter Wellenhöhe wird dieser vom Frachtschiff auf das Lotsenboot „umgeladen“ – seine Frau darf ihn begleiten.
Am nächsten Vormittag ruft der Kapitän überraschend alle Passagiere zusammen.
Er informiert uns, dass eine Reparatur des Motors in absehbarer Zeit nicht möglich wäre. Man würde andere Ersatzteile und weitere Spezialisten benötigen, die von „irgendwoher“ eingeflogen werden müssen.
Unsere Wohnmobile sollen auf ein Schwesterschiff, die „GRANDE BUENOS AIRES“ umgeladen werden. – Glücklicherweise ist dieses Schiff gerade im Hafen von DAKAR.
Als Passagiere können wir auf der „GRANDE BUENOS AIRES“ nicht mitfahren, da alle Kabinen auf diesem Schiff voll belegt sind.
Wir müssen nach Buenos Aires fliegen.
Am 28.10.09 verlassen wir die „REPUBBLICA ARGENTINA“.
Während das Schiff bereits „abgeschleppt“ wird, müssen wir - mitsamt unserem Gepäck - über eine Strickleiter, angeleint und mit Schwimmwesten versehen, auf das Lotsenboot „umsteigen“.
Da die Wellenhöhe nur ca. 1 Meter war, verlief alles problemlos – spannend war es aber doch.
Nachdem wir noch unsere mitreisenden Freunde vom Krankhaus abgeholt haben, brachte uns das Taxi zum Flughafen, von wo aus wir zunächst nach SAO PAULO (Brasilien) flogen.
Nach einer Nacht im Flughafenhotel ging es am nächsten Morgen weiter nach BUENOS AIRES, wo wir schließlich am 29.10.09 eintrafen.
Unsere Wohnmobile sollen mit der „GRANDE BUENOS AIRES“ am 15.11.09 „nachgeliefert“ werden.
Bis dahin wohnen wir im Hotel CONQUISTADOR im Zentrum von BUENOS AIRES und werden die Zeit für Besichtigungen und Ausflüge nützen.
Nach Eintreffen der Wohnmobile geht unsere Reise auf der PANAMERICANA dann wirklich los und wird es neue Nachrichten im Blog geben.

Finster und nass – aber interessant. Das Durchfahren der Gezeitenschleuse beim Auslaufen aus Le Havre.












Das Guggenheim – Museum in Bilbao ist architektonisch bemerkenswert.













Ruhige See und Sonnenschein bei der Überfahrt von Europa nach Afrika.













Der Flaggenmast beim Einlaufen in DAKAR. Gastland und Q-Flagge sind zusätzlich zur Nationale gesetzt.












Im Hafen von DAKAR werden viele Fahrzeuge von Bord gebracht.













In jedem Hafen muss für die Ein- und Ausfahrt ein ortskundiger Lotse an Bord genommen werden.












Bei der Einfahrt nach FREETOWN sehen wir viele Fischer mit ihren Einbäumen.













Ein vermeintliches Abschiedsfoto aus Afrika im Hafen von FREETOWN. – Von hier aus nahm das Schiff (zunächst) direkten Kurs auf RIO.












Der Schiffsmotor: Er hat eine Leistung von 20.000 PS und einen Verbrauch von ca. 70.000 Liter pro Tag (= ca. 80 Liter pro Kilometer oder ca. 3.000 Liter pro Stunde).

Leider macht er auf einmal Probleme.










Barbara wird auf das Lotsenboot „abgeseilt“.














Die 200 Meter lange „REPUBBLICA ARGENTINA“ wird von einem kleinen Schlepper in den Hafen gezogen.












Montag, 5. Oktober 2009

Vorbereitung zur großen Überfahrt

Bevor wir Europa endgültig verlassen, spielen wir noch eine letzte Runde Golf in der Nähe von Le Havre. Der Golfplatz liegt hoch über dem Meer auf den Klippen von Etretat. Babsi gewinnt.
Von dort geht’s weiter nach Le Havre wo wir uns im Büro von Grimaldi die endgültigen Abfahrtsdaten (07.10.2009) bestätigen lassen.
Danach übersiedeln wir in Warteposition nach Honfleur, das nur ca. 5 Km südlich von unserem Abfahrtshafen entfernt ist. Honfleur hat nicht nur als hübscher Hafenort mit Flair etwas zu bieten, sondern wir kommen zufällig auch zu einem Oldtimer-Treffen.
In Honfleur warten schon die beiden Ehepaare aus Deutschland, die mit uns auf dem Schiff und der Panamericana sein werden.
Sie haben auch die Aufkleber, die uns als Teilnehmer an der Panamericana kennzeichnen, mitgenommen, die gleich auf unserem WOMO angebracht werden.
Für die Seereise bereiten wir noch alle Dinge vor, die wir in der Schiffskabine benötigen werden (Moskitonetz, Champagner für die Äquatortaufe, Dartpfeile, Laufschuhe und Hanteln für die Fitness etc.).
Unsere Fahrräder kommen in den Fahrgastraum und das Absperrgitter zwischen Führerhaus und Wohnraum wird installiert.
Wir sind bereit! – Den nächsten Bericht gibt es Anfang November aus Buenos Aires.

Helmut am Golfplatz von Etretat und die berühmte Klippe in Form eines „Elefantenrüssels“










Helmut und Babsi mit einem traumhaften Lahaye – Cabriolet














Unser Aufkleber zur Panamericana















Unser Absperrgitter zum Wohnraum, das für die Dauer des Schiffstransportes montiert bleibt